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Beziehungen sind häufig von Blockaden und Rückzug geprägt

Es gibt eine bestimmte zwischenmenschliche Distanz, die Individuen gerade noch gut ertragen können. Sie beträgt zwischen 40 und 50 Zentimeter, mehr Nähe halten Menschen schlecht aus. Diese Spanne bezeichnet für die meisten Menschen den Mindestabstand, den Fremde ihnen gegenüber einnehmen dürfen, ohne dass deren Nähe als einengend oder gar als bedrohlich empfunden wird. Die Unterschiede sind von Mensch zu Mensch erstaunlich gering. Kommt jemand trotzdem näher, weicht man zurück, verstummt oder fühlt sich bedrängt und hat zuweilen den Eindruck, als stehe man mit dem Rücken zur Wand.

Es herrscht ein schwankendes Bedürfnis nach Nähe und Distanz

Jeder Zweite hat demnach den Wunsch häufiger in den Arm genommen zu werden. Andererseits gelten Berührungen schnell als übergriffig. Der Paartherapeut Wolfgang Schmidbauer erklärt: „Viele Menschen sind so verunsichert und kränkbar, dass sie die Intimität lieber in einen professionellen Bereich auslagern, wo sie sie kontrollieren können.“

Möglichkeiten dazu gibt es heutzutage in Hülle und Fülle. Werner Bartens nennt Beispiele: „Während eines Wellness-Wochenendes im Spa, beim Friseur oder während der Man dafür, dass sie die natürliche Grenze der Distanz zwischen zwei Menschen, die sich nicht liebhaben, aufheben und sie sogar berühren.

Manche Menschen sind erstaunlich gefühllos

Viele Menschen haben verlernt, ihre Gefühle zu erkennen und zuzulassen. Werner Bartens fügt hinzu: „Sie setzen Emotionen, die ihnen zu nahe kommen und sie zu überwältigen drohen, mit Schwäche gleich. Trauer, Resignation, Niedergeschlagenheit oder Angst haben in ihrer Welt keinen Platz.“ Sie wollen keine Tränen vergießen.

Obwohl die meisten Menschen ständig fühlen und spüren, was sich um sie herum und direkt an der Oberfläche ihres Körpers und den darunter liegenden Schichten abspielt, sind manche Menschen erstaunlich gefühllos. Obwohl sie natürlich permanent etwas fühlen, sind sie sich dieser Gefühle nicht bewusst. Werner Bartens ergänzt: „Zur Wahrnehmung gelangen ihnen die Gefühle erst, wenn sie besonders unangenehm sind und stören – oder wenn sich etwas besonders schön anfühlt und sie sich darauf einlassen.“

Von Hans Klumbies

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